Colibakterien heften sich an die Darmwand der Ferkel an. Sie schütten ihre Giftstoffe in die Blutbahn des Tieres aus, wodurch die Ferkel erkranken.
Die verschiedenen Colibakterien unterscheiden sich in der Art des Anheftens. Das nennt man in der Fachsprache „Fimbrientyp“. Colibakterien des Fimbrientyps 18 (F18) sind einer der Hauptverursacher der Ödemkrankheit bzw. des Absetzdurchfalls.
In den 90er Jahren wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) eine natürliche Mutation im Schweinegenom entdeckt. Bei reinerbigen Tieren (CF18 = A/A) ist die Darmwand minimal anders als bei anfälligen Schweinen. Dadurch können sich Colibakterien F18 bei den resistenten Ferkeln nicht mehr an die Darmwand heften.
Mit DNA-Typisierung kann direkt in den Erbanlagen des Ferkels überprüft werden, ob es resistent gegen E. coli F18-Bakterien ist. In den Kernzuchtbetrieben wird das Resultat dieser Typisierungen bei den späteren Selektionsentscheiden berücksichtigt und gezielt gegen das anfällige Allel gezüchtet.
In der Edelschwein-Mutterlinie sind seit langem alle aktiven KB-Eber reinerbig resistent und inzwischen auch die gesamte Sauenpopulation.
Auch in der Landrasse erfolgt eine systematische Frühtypisierung von Eberferkeln. Dadurch sind auch bei der Landrasse die meisten KB-Eber reinerbig resistent und ungefähr 50% der Jungsauen.
Auch bei den Vaterlinien wird seit einigen Jahren systematisch auf reinerbig E. coli F18- und neu auch auf E. coli F4-Resistenz gezüchtet und selektiert. Heute werden nur noch reinerbig E. coli F18 resistente PREMO® Eber (A/A) und vermehrt reinerbig E. coli F4 resistente Eber für den KB-Einsatz angekauft. Einige reinerbig resistente Eber gibt es auch beim SUISAG-Duroc und SUISAG-Piétrain.
Die Selektion auf E. coli F4-Resistenz wurde 2018 im PREMO®, Duroc und auch Piétrain gestartet.