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Das Schweizerische Zuchtprogramm ist auf die speziellen Schweizer Marktbedürfnisse ausgerichtet (neben Wirtschaftlichkeit insbesondere Qualitätsfleisch, optimaler Fleischanteil sowie tierfreundliche Haltungssysteme). Dieses einzigartige Zuchtprogramm basiert auf spezialisierten Mutter- und Vaterlinien. Für jeden Betrieb bieten wir die passende Zuchtstufe mit einem angepassten Dienstleistungsangebot an.
Die Arbeitsteilung zwischen den Zuchtstufen ermöglicht die effizienteste Produktion von homogenen Mastferkeln, die den schweizerischen Marktbedürfnissen optimal entsprechen.
Gezielte Zuchtarbeit hat in den vergangenen Jahrzehnten die Stärken der einzelnen Rassen verbessert. Das Zuchtprogramm hat zum Ziel, mit ihren Produkten die Wünsche der nachgelagerten Stufen zu erfüllen. Diese lassen sich am besten mit spezialisierten Vater- und Mutterlinien umsetzen.
Bei den Vaterlinien werden in der Schweiz neben der Hauptrasse PREMO® auch die beiden Rassen Duroc und Piétrain in kleinerem Umfang (kleine Population mit Genetikzufuhr von aussen) züchterisch bearbeitet. Dies aber auch hinsichtlich der Schweizer Markt- und Qualitätsanforderungen.
Für wirtschaftliche Tierleistungen ist das genetische Leistungspotenzial nur eine Komponente. Andere wichtige Komponenten sind eine gute Tiergesundheit und eine optimale Gestaltung der Umwelt (Haltung und Fütterung). Nur, wenn alle diese Komponenten optimal aufeinander abgestimmt werden, sind wirtschaftliche Tierleistungen möglich.
Zucht auf Coli F18-Resistenz
Colibakterien heften sich an die Darmwand der Ferkel an. Sie schütten ihre Giftstoffe in die Blutbahn des Tieres aus, wodurch die Ferkel erkranken.
Die verschiedenen Colibakterien unterscheiden sich in der Art des Anheftens. Das nennt man in der Fachsprache „Fimbrientyp“. Colibakterien des Fimbrientyps 18 (F18) sind einer der Hauptverursacher der Ödemkrankheit bzw. des Absetzdurchfalls in der Schweiz.
In den 90er Jahren wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich eine natürliche Mutation im Schweinegenom entdeckt. Bei reinerbigen Tieren (CF18 = A/A) ist die Darmwand minimal anders als bei anfälligen Schweinen. Dadurch können sich Colibakterien F18 bei den resistenten Ferkeln nicht mehr an die Darmwand heften.
Mit DNA-Typisierung kann direkt in den Erbanlagen des Ferkels überprüft werden, ob es resistent gegen Coli F18-Bakterien ist. In den Kernzuchtbetrieben wird das Resultat dieser Typisierungen bei den späteren Selektionsentscheiden berücksichtigt und gezielt gegen das anfällige Allel gezüchtet.
In der Edelschwein-Mutterlinie sind alle aktiven KB-Eber seit langem reinerbig resistent, und auch fast alle Kernzuchtsauen weisen eine reinerbige Resistenz auf.
Auch in der Landrasse erfolgt eine systematische Frühtypisierung von Eberferkeln. Dadurch kann der Anteil des resistenten A-Allels bei den SUISAG Landrasse KB-Ebern hochgehalten werden. Infolgedessen ist ein grosser Teil der PRIMERA®-Sauen ebenfalls reinerbig resistent gegen Coli F18-Bakterien.
Damit ein Mastferkel resistent gegen ColiF18-Bakterien ist, muss es von seiner Mutter und von seinem Vater das resistente Allel vererbt bekommen. Auch bei den Vaterlinien wird seit einigen Jahren systematisch auf reinerbig Coli F18-Resistenz gezüchtet und selektiert. Heute werden nur noch reinerbig resistente PREMO® Eber (A/A) für den KB-Einsatz angekauft. Damit wird die Vaterlinienrasse PREMO® bald auch reinerbig resistent sein.
Die Leistungen eines Tieres werden durch seine Erbanlagen (DNA) beeinflusst. Eltern vererben je 50 % der eigenen Erbanlagen an ihre Nachkommen. Welchen Teil ihrer DNA sie vererben, ist dabei zufällig, daher tragen Vollgeschwister unterschiedliche Erbanlagen in sich. Jeder Züchter möchte möglichst früh und genau erkennen, welche Tiere die besten Erbanlagen in sich tragen, um mit diesen Zuchttieren die nächste Generation zu erzeugen.
Die Zuchtwertschätzung ist ein Werkzeug, um Informationen über die Erbanlagen eines Tieres zu gewinnen. Die Leistungen des Tieres selbst, seiner Verwandten und ggf. Nachkommen werden berücksichtigt.
Jedes neu geprüfte Tier liefert zusätzliche Informationen über seine Verwandten und erhöht die Genauigkeit der Zuchtwertschätzung und somit des Bestimmtheitsmasses der geschätzten Zuchtwerte. Denn je genauer die Zuchtwertschätzung, umso grösser ist die Aussagekraft des Zuchtwertes und desto sicherer kann die Vererbungsleistung eines Tieres vorausgesagt werden. Sehr wichtig ist dabei die Eigenleistungsprüfung, um möglichst früh eine verlässliche Aussage über den züchterischen Wert eines Tieres zu haben.
Mit der neuen Standardmethode der genomisch optimierten Zuchtwertschätzung werden diese Leistungsdaten zusätzlich mit direkten Informationen über die Erbanlagen des Tieres ergänzt. Hierzu wird die DNA im Labor an 60‘000 Positionen (SNP) abgelesen. Aufgrund dieser SNP-Daten erhalten junge, ungeprüfte Vollgeschwister auch unterschiedliche genomisch optimierte Zuchtwerte, weil die DNA der Vollgeschwister verschieden ist. Sie können auf Basis von genomisch optimierten Zuchtwerten besser und fundierter für den Zuchteinsatz ausgewählt werden.
Der Zuchtwert ist ein Schätzwert für die genetische Veranlagung des Tieres bezüglich eines bestimmten Merkmals. Die Schätzung erfolgt nach dem BLUP-Verfahren, welches die Leistungen um Umwelteffekte korrigiert und die genetischen Beziehungen zwischen den verschiedenen Merkmalen und zwischen den Tieren berücksichtigt. Er gibt an, welche Leistungen bei seinen Nachkommen im Durchschnitt zu erwarten sind.
Das Herdebuch ist die Grundlage für ein gewinnbringendes Zuchtprogramm. Im Herdebuch werden alle Abstammungsdaten sowie die Leistungsdaten vom Feld und von der Stationsprüfung MLP verwaltet. Die Daten aus dem Herdebuch werden in der Zuchtwertschätzung verarbeitet und liefern dem Zuchtprogramm die nötigen Daten für Selektions- und Paarungsentscheide.
Für Mastferkelproduzenten ohne Datenauswertungssystem bietet die SUISAG das Reprojournal an. Das Reprojournal ermöglicht es Mastferkelproduzenten auf einfachste Weise, ihre Reproduktionsleistungen selber am Computer zu erfassen. Der Zugriff auf die eigenen Daten ist von jedem Computer mit Internetanschluss möglich. Mit der Betriebsauswertung erhält der Betrieb einen Überblick seiner im Schweinestall erzielten Leistungen.
Haben Sie Interesse an einer Datenauswertung für Ihren Betrieb? Gerne finden wir für Sie das passende Angebot!
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Die gezielte Paarungsplanung ist ein wichtiges Instrument für die Erfüllung der Zuchtstrategie. Erfolge sind nicht kurzfristig zu erreichen, sondern bedingen eine kontinuierliche Zuchtarbeit.
Eine effektive und nachhaltige Paarungsplanung dient auf den Zuchtbetrieben zur Erzeugung der nächsten Jungsauengeneration. Auf Basis der aktuellen Zuchtwerte von den Sauen und Ebern werden verschiedene Anpaarungen berechnet. Die bezüglich Zuchtwerten und Verwandtschaft günstigsten Elternkombinationen werden ausgewählt und die zu deckenden Sauen mit den passenden Ebern belegt.
Wir beraten und unterstützen Sie gerne bei der Paarungsplanung. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!
Mit der zentralen Elitepaarungsplanung der SUISAG wird die nächste Generation KB-Eber erzeugt. Die Elitepaarungsplanung findet monatlich statt. Die genetisch besten besamungsfähigen Reinzuchtsauen werden zusammengestellt. Im Computer werden diese Sauen mit allen KB-Ebern reinrassig angepaart. Anschliessend werden nun die besten Paarungen unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte ausgewählt:
Alle zwei Wochen kauft die SUISAG die besten Eberferkel aus den Elitewürfen an und zieht diese Tiere in der zentralen Eberaufzucht in Sempach auf.
Die weiblichen Tiere werden auf dem Betrieb aufgezogen und mit rund 95 kg feldgeprüft. Die erfassten Daten aus der Feldprüfung liefern Daten für die Zuchtwertschätzung und genauere Angaben für die Jungeber in der Eberaufzucht. Diese werden in Sempach feldgeprüft. Die besten zehn Prozent aller geprüften Eber werden für die KB ausgewählt.