Besamungsorganisationen treffen sich zum Wissensaustausch und für gemeinsame Innovationsförderung bei der SUISAG

27.06.2018 06:08 Aktuelles

Geschäftsführer und Stationstierärzte von 10 Besamungsorganisationen, die 29 verschiedene Standorte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten, trafen sich am 20.6 in Nottwil, Schweiz, zur alljährlichen Jahrestagung. Eingeladen hatte der Förderverein Bioökonomieforschung e. V. (FBF), ein Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden in der Tierzucht und Besamung mit dem Zwecke der gemeinsamen Forschung. Die diesjährige gastgebende Organisation war die SUISAG.

Ausrichter der Veranstaltungen war die SUISAG, ein Dienstleistungsunternehmen der Schweinebranche für die Bereiche Genetik, Künstliche Besamung und Tiergesundheit. Sie hatte aus Anlass ihres 20jährigen Bestehens in die Schweiz eingeladen. Die SUISAG hat sehr früh erkannt, dass Innovationen im europäischen Vergleich gerade für kleinere Zuchtprogramme für den langfristigen Erfolg entscheidend sind. Entsprechend wird in der Schweiz schon lange auf eine gute Mütterlichkeit, gute Aufzuchtleistungen, gesunde und ruhige Sauen gezüchtet. Der regelmäßige Austausch mit den Kollegen und das Engagement der SUISAG im Förderverein Bioökomieforschung ist ein Garant für Innovation und Wettbewerbsvorteil.

Das Engagement der SUISAG in den Bereichen Fleischqualität und Tiergesundheit ist über die Grenzen bekannt. Das gilt auch für die Umsetzung des Tierwohls in Schweizer Ställen. Allerdings konnte der Geschäftsführer der SUISAG, Matteo Aepli belegen, dass es Tierwohl nicht zum Nulltarif geben kann. Zwar scheint die Bereitschaft der Schweizer Verbraucher, mehr Geld für mehr Tierwohl ausgeben zu wollen, höher, als im Nachbarland Deutschland. Sorgen bereitet dem Geschäftsführer der SUISAG der grenznahe Fleischimport.

Über die Ergebnisse, der von ihnen finanzierten Forschungsprojekte im Bereich Reproduktion, wurde informiert und über neue Projekte diskutiert.

Beantragt wurde ein Kooperationsprojekt zwischen dem IFN-Schönow und der TiHo-Hannover mit dem Titel: „Spermatologische Grenzwerte für die Samenbeurteilung“ mit dem Ziel neue Erkenntnisse zur Validität der bisher angewendeten Qualitätsstandards zu gewinnen und die Grenzwerte im Kontext der sich immer stärker durchsetzenden Spermabeurteilung mittels CASA-Technologie mit wissenschaftlichen Methoden kritisch zu hinterfragen. Weiterhin wurde von Prof. Waberski (TiHo-Hannover) das Projekt „Seminalplasmaeffekte in gelagertem Sperma“ beantragt, welches mittels detaillierter durchflusszytometrischer Analysen die Effekte verschiedener Seminalplasmaanteile auf die Samenqualität untersuchen soll. Über eine Förderung der beantragten Projektvorschläge wird bei der nächsten FBF-Fachbeiratssitzung Reproduktion-Schwein im kommenden Herbst entschieden.

Am 21.6 fand dann am selben Ort die Jahrestagung der im Bundesverband Rind und Schwein e.V. organisierten Schweinebesamungsstationen statt. Schwerpunkt der BRS-Jahrestagung war der FBF Qualitätsstandard, ein verbindlicher, länderübergreifender Standard (Deutschland, Österreich und Schweiz) zur Produktion von Sperma. Dieser Standard mit dem Gütesiegel garantiert eine über alle teilnehmenden KB-Stationen hohe Qualität des Spermas. Nach intensiven Diskussionen hat sich eine deutliche Mehrheit im Rahmen einer Konsultativabstimmung für den erweiterten Standard ausgesprochen.

Bei traumhaftem Wetter nutzten alle Teilnehmer den gemeinsamen Abendausflug auf den Pilatus, dem Hausberg von Luzern, auf über 2’000 m ü.M. zum weiteren Erfahrungsaustausch.

Die nächste Tagung wird 2019 in Bayern unter der Obhut von Bayern Genetik stattfinden.